In den vergangenen drei Jahren hatte der TSV 1860 Weißenburg vier verschiedene Trainer – Stefan Richter, Joachim Müller, Winfried Zischler und Thomas Foth. Bei den Trennungen spielten unterschied­liche Gründe eine Rolle, doch das soll nun passé sein: Ab sofort soll auf diesem Posten wieder Ruhe einkehren – und Kontinuität. Dafür steht der Name Thomas Schneider, der den Bezirksligisten in der Sommerpause als Coach übernommen hat. Der 40-jährige Schneider, den alle nur Thommy nennen, kennt den Verein in- und auswendig. Seit er sechs Jahre alt ist, hat er quer durch alle Mannschaften „seines“ TSV gespielt, hat alle Höhen und Tiefen mitgemacht. Er war in der Jugend-Bayernliga und der Herren-Landesliga genauso im Einsatz wie mit der Reserve in der C-Klasse. Als Trainer hat er von den ganz Kleinen bis zur „Ersten“ schon alle Altersstufen betreut.

Schneider ist einer, dem viel am TSV 1860 Weißenburg liegt. Deshalb hat er im zweiten Teil der vergangenen Saison ausgeholfen und seinen Beitrag zum Klassenerhalt in der Bezirksliga geleistet. Als dann Thomas Foth kurzfristig seine Zusage zurückzog, sprang der 40-Jährige ein und hat sich einiges vorgenommen: Schneider will ein neu­es Team formen und auf längere Sicht zusammenhalten. Die hohe Fluktuation mit zahlreichen Spielerwechseln in der jüngeren Vergangenheit soll ein Ende haben, denn nicht nur das Trainerkarussell war beim TSV kräftig in Schwung.

Alle Richtungen möglich

Nach einer Vorbereitung mit zahlreichen Spielen und Übungseinheiten (unter anderem ein viertägiges Trainingslager in Sachsen) geht Thommy Schneider durchaus optimistisch in die Saison. „Wir streben einen gesicherten Mittelfeldplatz an und wollen versuchen, mit Tempofußball zum Erfolg zu kommen“, sagt er. Wichtig ist aus seiner Sicht ein guter Start, wo- bei nach dem mit Spannung erwar­teten Auftakt morgen zu Hause gegen den Süd-Rivalen TSG Solnhofen (18.30 Uhr) eine Woche später das Auswärtsspiel beim TSV Rothenburg wartet. „Es kann in alle Richtungen gehen“, glaubt der Coach.

Thomas Schneider und sein Team haben derzeit ein Stück weit mit Fragezeichen zu kämpfen. Durch Beruf, Studium und Verletzungen haben einige Akteure noch einen Trainings­rückstand. Zudem konnte der Coach in der Vorbereitung kaum mit seiner Wunschelf spielen. „Es wird nicht einfach“, sagt Schneider, baut aber auf eine „gute Harmonie“ und ein junges, motiviertes Team. Ältester Spieler ist momentan Rückkehrer Markus Lehner, der auch erst 26 ist. Alle anderen sind zumeist deutlich jünger, sodass die TSV-Sechziger auch heuer wieder die jüngste Bezirksliga-Truppe haben dürften – es sei denn Thommy Schneider und Thomas Foth springen noch mal ein. Letzterer hat seinen Pass noch in Weißenburg gelassen und signalisiert, dass er im (Offensiv-)Notfall aushelfen würde.

Die Weißenburger haben in der Sommerpause fünf Spieler abgegeben und sieben echte Neuzugänge begrüßt (hinzu kommen noch drei eigene U19-Akteure). Von den „Neuen“ haben Daniel Blob (SV Nennslingen/SC 04 Schwabach), Markus Lehner (SpVgg Roth), Martin Jobst (SV 73 Nürnberg Süd) und David Denk (SV Döckingen) bewiesen, dass sie höherklassig spielen können. Allesamt haben sie früher schon das TSV-1860-Trikot getragen und sorgen aus Sicht von Trainer Schneider auch dafür, „dass wir uns gegenüber der vergangenen Saison personell einen Tick verbessert ha­ben“.