Wüstenrot-Cup 2008

 

Quelle: Weißenburger Tagblatt, Uwe Mühling

 

WEISSENBURG (um) -- Der TSV 1860 München hat auch die zweite Auflage des Wüstenrot-Cups gewonnen. Bei dem großen Jugendfußballturnier des TSV 1860 Weißenburg in der Landkreishalle triumphierten die "Sechziger" diesmal mit ihrer U15, nachdem sie im vergangenen Jahr bei der Premiere bereits mit ihrer U17 gewonnen hatten.

In einem spannenden Finale behaupteten sich die Münchner verdient mit 4:2 gegen den Nachwuchs des SV Wacker Burghausen, nachdem sie zuvor im Halbfinale die SpVgg Bayreuth ausgeschaltet hatten. Burghausen hatte das zweite Halbfinale gegen den FC Augsburg gewonnen. Alles in allem bot das rund achtstündige Turnier über weite Strecken sehr attraktiven Hallenfußball mit zahlreichen Talenten aus ganz Bayern.

Die abschließende Siegerehrung nahmen zwar ein Landtagsabgeordneter (Schirmherr Gerhard Wägemann) sowie ein Mehrfach-Sportpräsident (Claus Wagner) vor, doch der prominenteste Mann des Tages saß auf der Bank der "Jung-Löwen". Ex-Profi Harald Cerny ist seit dieser Saison ­Juniorentrainer beim TSV 1860 München und betreute als solcher die U15 des Vereins. Von dem Weißenburger Turnier zeigte sich der 34-Jährige recht angetan: "Gute Organisation, gute Teams, schöne Spiele und Tore", lautete sein prägnantes Fazit.

Verletzungsbedingt musste Harald Cerny vergangenes Jahr das Ende seiner aktiven Laufbahn verkünden. Als dienstältesten Profi (zwölf Jahre) und Bundesliga-Rekordspieler von 1860 München (238 Einsätze) wollten die "Löwen" ihren früheren Kapitän jedoch unbedingt im Verein halten. Für den Job als Juniorentrainer ist er nicht nur wegen seiner ­reichen Erfahrung als Spieler (u. a. 48 Länderspiele für sein Heimatland Österreich), sondern auch wegen seiner Vorbildfunktion bestens geeignet. "Das ist eine schöne Aufgabe, die mir riesigen Spaß macht", sagt der sympathische Familienvater, der als Nachwuchscoach dem Fußball verbunden bleiben kann und damit den "idealen Übergang" nach der Profizeit gefunden hat. Mit seiner Mannschaft war Harald Cerny bei dem Weißenburger Turnier sehr zufrieden. In der Gruppe A holten sich die Münchner mit vier Siegen und 15:2 Toren den ersten Platz vor dem FC Augsburg. Im Halbfinale feierten sie mit einem 7:1 gegen die SpVgg Bayreuth den höchsten Sieg des gesamten Turniers, das sie dann mit dem 4:2 gegen Burghausen krönten. Die U15 der Löwen spielt draußen am Feld bereits in der U17-Bezirksoberliga Oberbayern um Punkte.

In der Gruppe A kam Augsburg auf Rang zwei vor dem überraschend starken BSC Woffenbach, Jahn Regensburg und dem Gastgeber TSV 1860 Weißenburg. In der Gruppe B

lag Burghausen (derzeit Zweiter der U15-Bayernliga Süd) vor Bayreuth, Quelle Fürth, FSV Erlangen-Bruck und dem FC/DJK Weißenburg.

Gastgeber auf den Plätzen 9 und 10

Dass beide Weißenburger C-Juniorenteams den letzten Platz in ihren Gruppen belegten, mag angesichts des stark besetzten Starterfeldes mit fünf Bayernligisten, drei Bezirksoberligis­ten und einem Kreisklassisten nicht verwundern. Allerdings waren die ­Leistungen der beiden heimischen Nachwuchsteams schon ein wenig enttäuschend, und man hatte sich sicherlich etwas mehr erhofft und vorgenommen -- gerade angesichts der klangvollen Namen der Gegner. Den einzigen Weißenburger Sieg gab es im Spiel um Platz neun für das BOL-Team von Trainer Stephan Mayer gegen die Kreisklassen-Truppe um Trainer Philipp Naß. Bei der Siegerehrung wurde Benjamin Kindsvater (Wacker Burghausen) mit acht Treffern als erfolgreichster Torjäger ausgezeichnet. Zum besten Torhüter wurden Manuel Riess (SpVgg Bayreuth) und zum besten Spieler ­Daniel Jais (TSV 1860 München) gewählt. Für alle zehn Mannschaften gab es Sachpreise und für die "Löwen" natürlich den Siegerpokal, den Wüstenrot-Cup.

Ein Dankeschön richtete Hallensprecher Adi Weierich an die drei Schiedsrichter Thomas Neumeier (VfL Treuchtlingen), Gerhard Luff (FV Dittenheim) und Daniel Geck (SV Burgsalach), die mit den fairen Spielen keine Mühe gehabt hatten. Anerkennung und Lob von allen Seiten erhielten Hauptorganisator und TSV-1860-Juniorenleiter Roland Mayer sowie der

Weißenburger Fußballabteilungsleiter Günther Forster, der mit seiner Wüs­tenrot-Generalagentur zugleich als Hauptsponsor fungierte. Auch den vielen Helfern/innen des TSV 1860 im Hintergrund, allen Unterstützern sowie dem Schirmherrn Gerhard Wägemann galt ein beson­derer Dank.

Und vor allem auch den Teams: Sie sorgten für sehenswerten Hallenfußball auf hohem Niveau und zeigten, dass es bereits in dieser Altersklasse sehr temporeich und mit viel körperlichem Einsatz zur Sache geht. Unter den Akteuren befanden sich auch mehrere Bayernauswahlspieler. Sie alle hätten durchaus auch ein paar Zuschauer mehr verdient gehabt. Zwar herrschte den ganzen Tag über ein Kommen und Gehen von zahlreichen Besuchern. Voll besetzt waren die Tribünen trotz des gelungenen Turniers aber zu keinem Zeitpunkt. Weshalb die Frage erlaubt sein muss: Was muss man den Fußballfreunden in Weißenburg und Umgebung eigentlich noch alles bieten?

 

Die Ergebnisse des 2. Wüstenrot-Cup's gibt es hier