Die Volleyballer des TSV 1860 Weißenburg haben in letzter Sekunde den Klassenerhalt geschafft. Das Team von Trainerin Nicole Göttler setzte sich beim VfL Volkach mit 3:2 Sätzen durch. Zunächst spielten die Volkacher, die verletzungsbedingt auf ihren Diagonalangreifer verzichten mussten, vor ihrem zahlreich und lautstark vertretenem Publikum gegen den VC Katzwang-Schwabach. Dank einer konstanten Leistung sicherten sich die Gäste mit einem souveränen 3:0-Sieg den zweiten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigt. Für das Heimteam, das zum Erreichen des zweiten Tabellenplatzes beide Spiele gewinnen hätte müssen, ging es somit gegen die Sechzger nur noch darum, zusammen mit ihren Fans zum Saisonabschluss einen Sieg zu feiern. Die Weißenburger dagegen wussten, dass sie mit einem Erfolg den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen könnten.

Entsprechend der Ausgangslage begann auch das Spiel: Die Volkacher spielten locker auf, während den Gästen der Druck sowie das aufgrund der jüngsten Misserfolge fehlende Selbstbewusstsein deutlich anzumerken waren. So musste Nicole Göttler beim Stande von 12:16 bereits ihre zweite Auszeit nehmen. Anscheinend hatte sie den richtigen Zeitpunkt und die richtigen Worte gewählt, denn im Anschluss war ihr Team deutlich besser im Spiel, konnte den Satz noch drehen und mit 25:23 für sich entscheiden.

Die Weißenburger waren von nun an die eindeutig bestimmende Mannschaft, spielten konzentriert, setzten sich im zweiten Satz (25:21) von Anfang an ab (11:5) und ließen keine Zweifel aufkommen, wer das Spielfeld als Sieger verlassen würde. Die Heimmannschaft dagegen hatte sich scheinbar damit abgefunden, auch das zweite Spiel des Tages abgeben zu müssen.

So hatten die Volkacher zu Beginn des dritten Satzes keine Chance und die Gäste wähnten sich nach einem 10:3-Vorsprung schon als der sichere Sieger. Doch plötzlich nahm das Spiel eine nicht für möglich gehaltene Wende: Die Mannschaft des TSV 1860 war in der Folge sehr unkonzentriert und zeigte vor allem in der Annahme erschreckende Schwächen, während das Heimteam befreit aufspielte. Der Satz war auf einmal wieder ausgeglichen und ging schließlich mit 25:22 an den VfL.

Es kam, wie es kommen musste: Das Weißenburger Selbstvertrauen war dahin und die Volkacher entschieden den vierten Durchgang klar für sich (17:25).

Doch die Mannen um Kapitän Christian Krach konnten sich im entscheidenden Tiebreak wieder zurückkämpfen und erwischten einen perfekten Start (5:0). Allerdings schlichen sich im Laufe des Satzes wieder mehr Fehler ein, sodass der Vorsprung kontinuierlich schmolz. Der Höhepunkt der Spannung war erreicht: Die Gäste hatten beim Stande von 14:12 ihren ersten Matchball, welchen die Volkacher souverän abwehrten. Doch ihre zweite Chance konnten die Weißenburger nutzten: Nach einem erfolgreichen Angriff von Benjamin Wolff war der Volleyball-Krimi zugunsten des TSV 1860 entschieden und der direkte Klassenerhalt geschafft. Aufgrund der Ergebnisse der Konkurrenz hätte eine Niederlage den direkten Abstieg in die Bezirksliga zur Folge gehabt.

Letztlich kann das abschließende Spiel als Sinnbild für die ganze Saison gesehen werden: Die Weißenburger waren personell stark genug, in einer unglaublich ausgeglichenen Liga jeden zu schlagen. Allerdings fehlte es - vor allem aufgrund der schwierigen Trainingslage - häufig an der Konstanz, sodass man bis zum Ende um den Verbleib in der Landesliga kämpfen musste.

Für den TSV 1860 Weißenburg waren beim VfL Volkach im Einsatz:

Philipp Häußler, Christian Krach, Florian Krach, Franz Miedel, Johannes Neumeyer, Thomas Schiele, Philip Steinmann, Benjamin Wolff; Coach: Nicole Göttler.